Seit dem späten 19. Jahrhundert hat sich die Neurologie als eigenständiges Teilgebiet der Medizin etabliert, wobei die Grenzen zur Psychiatrie und Neurochirurgie teilweise verschwommen sind. In der Neurologie werden das Zentralnervensystem, bestehend aus Gehirn und Rückenmark, sowie die angrenzenden Strukturen und Blutgefäße betrachtet. Ebenso umfasst sie das periphere Nervensystem und die Muskulatur, einschließlich ihrer Verbindungen.
INDIKATIONEN:
Chorea Huntington (auch Huntington-Krankheit) ist eine unheilbare genetisch bedingte Hirnerkrankung. Sie ist durch unwillkürliche Bewegungen und schlaffen Muskeltonus gekennzeichnet, die zur Demenz und zum Tod führen. Die Krankheit resultiert aus der fehlerhaften Proteinbildung aufgrund einer Mutation im Huntingtin-Gen. Symptome treten üblicherweise im vierten Lebensjahrzehnt auf und umfassen Bewegungs- und Gefühlsstörungen. Der Krankheitsverlauf ist durch fortschreitenden Verlust der Muskelkontrolle, Mimik und schließlich der Gesamtfunktion des Gehirns gekennzeichnet. Betroffene versterben im Durchschnitt 15 Jahre nach den ersten Symptomen.
Alkoholabhängigkeit, ist eine komplexe Erkrankung, die durch zwanghaftes und unkontrolliertes Trinken von Alkohol, trotz negativer Konsequenzen für die Gesundheit, das soziale Leben und andere Lebensbereiche, gekennzeichnet ist.
Die Pathogenese der Alkoholabhängigkeit umfasst verschiedene Faktoren, darunter genetische Veranlagung, soziale und psychische Faktoren sowie die Wirkung des Alkohols selbst. Neurobiologisch betrachtet beeinflusst Alkohol die Funktion bestimmter Neurotransmittersysteme im Gehirn, insbesondere das Belohnungssystem, was zu einem starken Verlangen nach Alkohol führen kann. Zudem können Stress, soziale Umgebung und früher Beginn des Alkoholkonsums und diverse psychische Vorerkrankungen, wie z.B. eine Depression, das Risiko einer Alkoholabhängigkeit erhöhen.
Die Alkoholabhängigkeit kann schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen, darunter Leber-, Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sowie psychische Störungen und soziale Probleme wie Arbeitsplatzverlust und familiäre Konflikte.
In Österreich sind etwa 5% der Bevölkerung über 16 Jahre von Alkoholabhängigkeit betroffen.